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Amis an der Langstrasse: Pop in!

Noch bis am 29. März gastiert das Zücher Gastroteam Freundeskreis in einem Abbruchhaus an der Langstrasse. Die Bar wird von unseren Freunden bei der Turicum Distillery kuratiert. Auch wenn ich Popups in den letzten Jahren eher weniger oft besuchte –  den Abend im Amis empfehle ich vorbehaltlos, weil: Alexander Jakob.

Nicht überall, wo Popup drauf steht, ist ein Küchenchef drin, der wirklich etwas kann. Bei Alexander Jakob, der aktuell an der Langstrasse im Amis die Verantwortung trägt, ist das garantiert der Fall. Ich kenne seine Arbeit schon seit seiner Zeit im Soko そこ an der Seebahnstrasse (heute Rémy). Und Tausende von Gästen wissen um seine Fähigkeiten, weil sie im Rahmen einer der zahlreichen Plattformen des Zürcher Gastrokollektivs Freundeskreis bei ihm spiesen. Der Freundeskreis um Max Baumann ist eine feste Grösse in Zürichs Popup-Szene und zeigt auch in diesen etwas schwieriger gewordenen Zeiten grosse Leidenschaft.
Am Restaurantbesuch und an der Arbeit von Küchenchefs interessieren mich in der Regel weniger das Erlebnis des kompetenten Umsorgtwerdens – das setze ich voraus – sondern auch die Konsistenz der Küchenarbeit und die Weiterentwicklung der Ideen des Küchenchefs. Deshalb sieht man mich in der Regel nur an Popups, die kulinarisch etwas über den reinen Erlebnisfaktor einer improvisierten Location zu bieten haben. 

Butter bei die Fische
Und das ist beim Amis mit Alexander Jakob der Fall. Der Dude hat nicht nur sein Handwerk drauf und seine Servicetruppe im Griff, er versteht es darüber hinaus auch bestens, asiatische Einflüsse auf unprätentiöse Weise in sein französisch geprägtes Handwerk einfliessen zu lassen. Und er macht das schon seit Jahren, nicht erst seit Superstar-Influencer Noah Bachofen seine frittierten Broccoli mit Miso-Mayo aufpimpt. Vielleicht hat Alexander ja das Buch «Butter» von Asako Yuzuki gelesen, in dem es über weite Strecken über die Perfektion des Mischung von Sojasauce und Miso mit Milchprodukten wie Butter oder Rahm geht … Manako, die «Heldin» des Romans sitzt im Gefängnis und ist angeklagt, ihre Männer mit zu guter Küche umgebracht zu haben. Zusammen mit Journalistin Rika, die sich für ihr «Verbrechen» interessiert, macht Manako sogar eine Reise in einen bäuerlich geprägten Teil Japans, wo Milchbauern am Werk sind. Es ist ein fantastisches Buch, das ich jedem Kulinarikfreak empfehlen kann.

Ebenso fein wie preislich vernünftig
Genauso empfehlen kann ich Alexander Jakobs fantastisches Menü, das nach dem inkludierten Welcomedrink mit einem fluffy Brioche und … natürlich Butter (oder Olivenöl) beginnt, serviert zusammen mit einem absolut grossartigen Tatar. Zweiter Gang ist eine Rüebli-Ingwer-Suppe, was etwas banal und nach Kantinenküche klingt, aber im Mund dank Alexander Jakobs Kompetenz eine sofortige Strandparty in Koh Samui auslöst. Als Nummer drei folgt ein Onsen-Ei mit Hollandaise und Spinat (fand ich den verzichtbarsten Gang). Es folgen chewy Dumplings, die man mit Wonne von den Stäbchen schleckt, begleitet von einem lockeren Salat, der etwas Säure ins Spiel bringt. Fünfter Gang war ein herzhaftes Stroganoff mit schmelzigen Spätzli und grünen Bohnen. Auch der süsse Abschluss – ein sündhaft delikates Moëlleux mit Beerenbegleitung – überzeugte absolut.  Der Preis von CHF 115 ist für ein sechsgängiges Menu auf diesem Niveau mehr als angemessen. 

G&T Forever
An der Getränkefront haben sich unsere Freunde von Turicum ins Zeug gelegt; es gibt eine Cocktail-Begleitung, die ich mir aber an meinem Besuch zum Eröffnungabend nicht zutraute. Persönlich empfehle ich natürlich den stabilen Gin & Tonic mit Turicum und Gents, dem Zürcher Traumpaar, das sich niemand schönzutrinken braucht. Ich setzte zum Essen auf eine Flasche Sekt vom Gut Herrmannsberg aus dem Sortiment unserer Freunde von Smith & Smith. Die gemütliche und durchgestylte Bar ist vor und während der Essenszeiten geöffnet, es legen DJ auf und das Interieur ist sehr gelungen. Wer weiss, vielleicht läutet das AMIS ja eine Wiedergeburt von Zürichs Popup-Szene ein. Stand by für weitere Stories auf diesem Kanal!

 

Reservieren: https://www.turicum-distillery.com/amis-pop-up

Preis: CHF 115 fürs Menü, Cocktailpairing CHF 45.–

«Butter» von Asako Yuzuki, Übersetzung von Ursula Gräfe, am schönsten in der Ausgabe der Büchergilde Gutenberg, gefunden bei Never Stop Reading. 

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